Mehrere Personen stehen vor einer Leinwand, © Stadt Bad Salzuflen

Er­folg­rei­cher "Os­teo­po­ro­se-Tag" in Bad Salz­uflen

Fachvorträge und buntes Rahmenprogramm

Bad Salzuflen (05.02.2024)

Mehr als sechs Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose, die heute zu den bedeutendsten Volkskrankheiten hierzulande zählt. Die chronische Krankheit wird häufig durch eine Stoffwechselstörung verursacht, die zu einer abnehmenden Knochendichte führt, sodass in der Folge die Knochen „porös“ werden. Die Osteoporose, im Volksmund auch als „Knochenschwund“ bezeichnet, beschreibt eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine gestörte Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, welche zur erhöhten Knochenbrüchigkeit führt. Da diese Erkrankung nur selten frühzeitig diagnostiziert wird, findet seit 1996 alljährlich am 20. Oktober der „Welt-Osteoporose-Tag“ statt - ins Leben gerufen von der „National Osteoporosis Society“ (NOS) in England. Zwei Jahre später, im Jahr 1998, erfolgte die Anerkennung des Aktionstages durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Fachvortrag zur Einführung ins Krankheitsbild „Osteoporose“: Dr. med. Michael Dölle

Um die Volkskrankheit auch in Bad Salzuflen den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen, wurde am vergangenen Samstag (03. Februar 2024) der erste Osteoporose-Tag in der Kurstadt durchgeführt. So hatte das „Medizinische Versorgungszentrum Labor Krone“ (MVZ) in den Räumlichkeiten des neuen Veranstaltungszentrums „werk66“ (Am Fischerskamp 24) zu zwei Fachvorträgen und einem bunten Rahmenprogramm eingeladen. Vermittelt wurden dabei dem interessierten Publikum zahlreiche fachliche Informationen zur Erkrankung der Osteoporose und den wichtigen Faktoren Bewegung und Ernährung. Anschaulich und charmant war der Vortrag von Dr. med. Michael Dölle, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie mit Zusatzweiterbildung Ernährungsmedizin und Experte für allgemeine Osteoporose-Versorgung, der die grundlegenden Mechanismen des Knochenstoffwechsels und dem Krankheitsbild der Osteoporose mit einfachen Merksätzen und verständlichen Grafiken thematisierte.

Facharzt Dr. Michael Dölle erläuterte den Zuhörenden, dass der Knochen keine starre Konstruktion sei, sondern sich stetig „im Auf- und Abbauprozess befindet und diese Prozesse jederzeit beeinflusst werden und aus dem Gleichgewicht geraten können.“ Faktoren wie Bewegung und eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend - aber nicht zu viel - Calcium und Vitamin D fördere den Aufbau der Knochensubstanz. „Nikotin, Alkohol, Mangelernährung, bestimmte Medikamente wie Magensäureregulatoren und schlicht das Altern begünstigen den vermehrten Abbau des Knochens“, erklärte Dr. Dölle weiter, sodass der Knochen porös werde, an Stabilität verliere und leichter breche.

Rahmenprogramm: Mobilitätstest, „Gesundwerk“- Bewegungsangebot & „Hofladen Weissenbach“

Als besonderer Risikofaktor wurde dem Publikum beim „Osteoporose-Tag“ auch das Stürzen aufgezeigt. Denn: Wer häufig spontan stolpert oder stürzt, kann ein Risiko für Knochenbrüche mitbringen. Dies wurde eindrucksvoll im sogenannten „Timed-up-and-go-Test“ demonstriert. Der Mobilitätstest ermittelt das Sturzrisiko sowie Stabilitätseinbußen im Bewegungsablauf. Überdies konnte auch die körperliche Fitness beim Angebot des „Gesundwerk“ (vormals Staatsbad Vitalzentrum) unter Beweis gestellt werden mit einfachen, effektiven Übungen, die die Beweglichkeit und das Gleichgewicht fördern. Einen weiteren Informationsstand bot der „Hofladen Weissenbach“, wo neben Calcium-Werten und eingängigen Bewegungsregeln auch das umfangreiche Bio-Sortiment verköstigt werden durfte.

Fachvortrag zur Ernährung bei Osteoporose: Sonja M. Nothacker

In einem weiteren Vortrag an diesem Samstagnachmittag vertiefte Sonja M. Nothacker, Ernährungsmedizinische Beraterin DGE und unter anderem Fachtherapeutin für Essstörungen und Ernährungspsychologie, die Ernährung bei Osteoporose, die einen Anteil von 70 bis 80 Prozent der Erkrankung ausmacht. Die Fachtherapeutin setzt auf unbehandelte Naturprodukte und Lebensmittel mit weniger als fünf Zutaten. „Positiv ist auch der Verzehr von Kuhmilch“, so die Referentin, die zudem Calcium-, Vitamin-D-, Vitamin K- und Folsäuregehalte verschiedener Lebensmittel aufzeigte. „Wer fünf Portionen Gemüse und Obst, keine Angst vor Fruchtzucker, mit sauren Milchprodukten, Tomatensaft und Hering kombiniert und dann noch den Konsum von Alkohol, Nikotin und Fertigprodukten mit dem ‚Calcium-Räuber‘ Phosphat geringhält, tut viel Gutes für seine Knochen“, lautete ein Ratschlag von Sonja M. Nothacker. Zu Supplementen rät die „Ernährungsmedizinische Beraterin“ nur, wenn der tatsächliche Bedarf und der aktuelle Status im Blut ermittelt werde.

„Gesundheitsforum Bad Salzuflen e.V.“: Vereinigung stellt künftig hochwertige Informationen bereit

Von Veranstaltungen wie dieser Auftaktveranstaltung des Vereins „Gesundheitsforum Bad Salzuflen e.V.“, gegründet vom in Bad Salzuflen ansässigen MVZ Labor Krone, einem national und international tätigen Laborunternehmen mit einem umfassenden Spektrum an Laborleistungen, sowie dem „Gesundwerk“ und der Stadt Bad Salzuflen, erhoffen sich Prof. Dr. Carsten Tiemann, Laborleiter im Labor Krone, sowie Bürgermeister Dirk Tolkemitt und Melanie Koring, Erste Beigeordnete und Kämmerin, „einen Zugang für die Bürgerinnen und Bürger der Kurstadt zu hochwertigen Gesundheitsinformationen“, wie Vereinsvorsitzende Melanie Koring betonte.

Dieses Ansinnen unterstrich auch Prof. Dr. Tiemann als stellvertretender Vorsitzender des neugeründeten Vereins: „Wir wollen eine Möglichkeit bieten, die ab von der eingeschränkten medizinischen Versorgung ist, um eine Gesundheitskompetenz zu entwickeln.“ Dies bekräftigte Stadtoberhaupt und Vereins-Vorstandsmitglied Dirk Tolkemitt bei seiner Begrüßung zum „Osteoporose-Tag“: „Das ‚Gesundheitsforum Bad Salzuflen e.V.‘ soll neugierig machen und das Halbwissen sowie die Google-Recherchen zu dem wichtigen Thema der eigenen Gesundheit durch hochwertige Informationen ersetzen.“ Diese Botschaft wurde von rund 50 Besucherinnen und Besucher positiv aufgenommen, die zugleich Vorfreude äußerten auf weitere „Gesundheitstage“ in der Kurstadt Bad Salzuflen.

 

Artikel vom 05. Februar 2024

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