CO2-Bilanz, © Olivier Le Moal/stock.adobe.com

CO2 Bi­lan­zen und Kli­ma­schutz­kon­zept der Stadt Bad Salz­uflen

der Stadt Bad Salzuflen

CO2-, Energie- und Treibhausgasbilanzen

Die CO2-Bilanzen für Bad Salzuflen werden in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben, um die Effekte der Klimaschutzaktivitäten messen und bewertet zu können.

Im Rahmen der Erstellung des „Masterplanes 100 Prozent Klimaschutz Kreis Lippe“ hat der Kreis für jede lippische Kommune eine kommunenscharfe Energie- und Treibhausgasbilanz von der energielenker Beratungs GmbH erarbeiten lassen. Die Energieverbräuche für die Stadt Bad Salzuflen wurden ab dem Jahr 2015 nach dem sog. BISKO-Standard erfasst und bilanziert.

Während in der Vergangenheit verschiedene Bilanzierungsmethoden angewendet wurden, die eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Kommunen untereinander schwierig, wenn nicht unmöglich machte, soll nach Vorgabe des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) nach der, standardisierten Methodik namens BISKO = Bilanzierungs-Standard Kommunal bilanziert werden. Die einheitliche Berechnung kommunaler THG-Emissionen (Treibhausgas-Emissionen) ermöglicht eine Vergleichbarkeit der Bilanzergebnisse in Bad Salzuflen sowie zwischen verschiedenen Kommunen.

Im Verkehrsbereich wurde in der Vergangenheit auf die Anzahl der in einer Kommune registrierten Fahrzeuge zurückgegriffen und mit Hilfe von Fahrzeugkilometern und nationalen Treibstoffmixen die THG-Emissionen ermittelt. Dieses sogenannte Verursacherprinzip früherer Jahre unterscheidet sich deutlich vom Territorialprinzip, das bei BISKO angewandt wird, da z.B. auch alle Kraftfahrzeuge, die auf der Bundesautobahn 2 über das Stadtgebiet fahren, in die Bilanz einfließen. Im Gebäude- und Infrastrukturbereich wird auf eine witterungsbereinigte Darstellung der Verbrauchsdaten verzichtet.

Die aktuelle Energie- und Treibhausgas-Bilanz für das Jahr 2020 zeigt die wichtigsten Daten bezüglich der Energieverbräuche, der Treibhausgasemissionen, der Energieträger und der Energiekosten in Bad Salzuflen.

Energieverbräuche

Die Endenergieverbräuche auf dem Gebiet der Stadt Bad Salzuflen sind in der Bilanz differenziert nach Energieträgern erhoben worden. Im Bilanzjahr 2020 sind im Stadtgebiet 1.445.928 MWh Endenergie verbraucht worden.

Die aus den Energieverbräuchen resultierenden THG Emissionen nach den wichtigsten Energieträgern aufgeteilt:

Treibhausgasemissionen

Im Bilanzjahr 2020 sind 430.493 t CO2-Äquivalente (im Folgenden Treibhausgase, THG) im Stadtgebiet ausgestoßen worden. Mit einem THG-Ausstoß pro Einwohner von 7,95 t/a liegt die Stadt Bad Salzuflen unter dem bundesweiten Durchschnitt von knapp unter 8,37 t/a und deutlich unterhalb des NRW-Schnitts von ca. 11,66 t/a:

Energiekosten

Die Endenergiekosten auf dem Gebiet der Stadt Bad Salzuflen sind in der Bilanz differenziert nach Energieträgern erhoben worden. Im Bilanzjahr 2020 sind im Stadtgebiet 117.237.524,19 EUR Energiekosten entstanden.

Fazit

Die Ergebnisse der Bilanzierungsmethode BISKO für das Bilanzjahr 2020 zeigen deutlich, dass im Vergleich zum Bilanzjahr 2015 ein Rückgang der Energieverbräuche, der THG-Emissionen und der Energiekosten zu beobachten sind. Somit konnte ein Rückgang der Energieverbräuche um 223.965 MWh und eine Einsparung der THG-Emissionen von 134.862 Tonnen verzeichnet werden.

Die Emissionen pro Einwohner liegen nach Bilanzierungsmethodik BISCO für das Jahr 2020 mit 7,95 t auf einem geringeren Niveau als im Jahr 2015 mit 9,6 t pro Einwohner.

Auch bei den Energiekosten konnten 17.353.505 EUR im Vergleich zum Bilanzjahr 2015 eingespart werden.

Da sich die Stadt Bad Salzuflen im Bilanzjahr 2020 mitten in der Corona Pandemie befand, hat dieses auch Auswirkungen auf die Zahlen, sodass im Jahr 2021 wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen sein kann.  

Down­load

Ergebnisübersicht Energie-und Treibhausbilanz für die Stadt Bad Salzuflen 2015
als PDF (2.85 MB)

Ergebnisübersicht Energie-und Treibhausbilanz für die Stadt Bad Salzuflen 2020
als PDF (2.89 MB)

Kli­ma­schutz­kon­zept

Im Februar 2009 beauftragte die Stadt Bad Salzuflen die e&u energiebüro GmbH mit der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes inklusive der Erstellung einer CO2-Bilanz für das Stadtgebiet Bad Salzuflen. Diese Bilanz basiert auf dem Jahr 2007, da aufgrund der vorhandenen Datenlage für frühere Jahre keine Aussagen möglich sind. Grundlage bildeten dabei verfügbare statistische Daten der Stadt Bad Salzuflen, des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW, Daten der Bezirksschornsteinfegermeister, Informationen der Stadtwerke und der E.ON-Westfalen-Weser sowie eine Untersuchung der Techem AG zu spezifischen Heizverbräuchen.

Die Erstellung der CO2-Bilanz wurde begleitet durch den städtischen Arbeitskreis „Kommunaler Klimaschutz“, in dem neben den Ratsfraktionen und Vertretern verschiedener Fachbereiche der Verwaltung, auch die Stadtwerke, Umweltverbände (vertreten durch das Umweltzentrum) sowie Vertreter der örtlichen Bezirksschornsteinfegermeister mitgearbeitet haben.

Gefördert wurde die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mit 80 Prozent der entstehenden Kosten im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch das Forschungszentrum Jülich als zuständigem Projektträger (Förderkennzeichen 03KS0110). Ziel der Klimaschutzinitiative ist es, mit mehreren Programmen Klimaschutzpotentiale durch Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbaren Energien zu fördern und eine Minderung der Treibhausgase zu erreichen.

Auf der Grundlage der CO2-Bilanz sind im zweiten Teil des Klimaschutzkonzeptes Maßnahmenvorschläge entwickelt worden. Die komplette CO2-Bilanz und Klimaschutzkonzept mit den möglichen Maßnahmen können als PDF-Dateien heruntergeladen werden:

Down­load

CO2_Bilanz_Klimaschutzkonzept_Teil_1
als PDF (2.75 MB)

Massnahmen_Klimaschutzkonzept_Teil2
als PDF (2.43 MB)

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