Zur Umsetzung beantragte die Stadt Bad Salzuflen eine Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative konnte ein neuer Mitarbeiter zur Initiierung und Koordination der im Klimaschutz-Teilkonzept erarbeiteten Maßnahmen eingestellt werden. Durch die Vernetzung innerhalb der Verwaltung und die Beteiligung externer Akteure sollen diese Handlungsvorschläge umgesetzt werden. Das Klimaschutzteilkonzept beinhaltet Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs, Stärkung des ÖPNV und der Inklusion aller Bevölkerungsgruppen. So soll sich Bad Salzuflen zu einem Ort der klimafreundlichen Mobilität, welcher sich nahtlos mit dem Gesundheits- und Erholungscharakter der Stadt zusammenfügt, entwickeln. Die Schwerpunkte sind:
Fußverkehr
Fußverkehr bildet die Basis aller Mobilität, vor allem im Nahbereich und auf „dem letzten Meter“. Wege zu Fuß sollen durch Barrierefreiheit und fußgängerfreundliche Straßenraumgestaltung gefördert werden. Großes Augenmerk liegt hier auf den Stadtteilzentren und Orten, die als Verkehrsquelle und –ziel dienen (bspw. Schulen, Reha-Zentren).
Radverkehr
Radverkehr bietet großes Potential auf Strecken von 5-10 km, durch den Trend zum Pedelec auch darüber hinaus. In Bad Salzuflen liegen viele Orte von Interesse sowie der Wohnort von 90% der Bevölkerung in einem Radius von 5 km um das Stadtzentrum. Somit ist das Fahrrad für viele Wege des Alltags eine gute Alternative. Hinzu kommt die Kombination der Aspekte individueller Transport und Bewegung / Gesundheit. Insbesondere für Pendler bietet die Ergänzung mit dem ÖPNV einen Reichweitengewinn. Der Ausbau und Lückenschluss des Hauptroutennetzes für den Radverkehr, sowie die Optimierung der Radinfrastruktur werden angestrebt.
ÖPNV
ÖPNV stellt ebenfalls für viele Strecken des Alltags eine wichtige Säule der klimafreundlichen Mobilität dar. Ein attraktives Angebot ist für die Teilhabe aller Bürger*innen, insbesondere bewegungseingeschränkter und älterer Menschen, von maßgeblicher Bedeutung. Dementsprechend stehen der Ausbau der Barrierefreiheit und die Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln, in erster Linie dem Fahrrad, im Mittelpunkt.
Multimodalität
Multimodalität beschreibt die Nutzung des für den individuellen Zweck angemessenen Verkehrsmittels. Frei nach dem Motto „heute Auto, morgen Rad, übermorgen Bus & Bahn“, statt des Autos als Universaltransportmittel. In größeren Städten wird dieses Prinzip bereits häufig gelebt und ist in modifizierter Form auch für Bad Salzuflen zukunftsweisend. Die bereits genannten Mobilitätsformen werden hier zusätzlich durch Angebote wie Car- und Bike-Sharing ergänzt
Mobilitätsmanagement
Mobilitätsmanagement nutzt Maßnahmen der Kommunikation, Information, Koordination und des Service. Ziel ist es, den Nutzenden Optionen zu geben, ihr Mobilitätsverhalten und damit die Verkehrsmittelnachfrage und das Verkehrsaufkommen zu verändern. In der Folge wird der Personenverkehr effizienter, umwelt- und sozialverträglicher und damit nachhaltiger gestaltet. Verkehrserzeugende (Betriebe, Schulen) übernehmen dabei Verantwortung für den von ihnen ausgehenden Verkehr und kooperieren mit Verkehrsbetrieben und Kommune (Service- und Kompetenzzentrum kommunaler Klimaschutz, 2013).
Projekt:
Schaffung einer Stelle für Mobilitätsmanagement zur fachlich-inhaltlichen Unterstützung der Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes klimafreundliche Mobilität der Stadt Bad Salzuflen
Betreuung:
Zukunft Umwelt Gesellschaft (Z U G)
Projektzeitraum:
01.12.2020 bis 30.11.2022
Förderkennzeichen:
67K14246