Zu sehen ist die Grundschule "Am Kirchplatz" in Schötmar, © Jan Voth

Kon­zept zur Zu­sam­men­le­gung der Schöt­ma­ra­ner Grund­schu­len

Hier finden Sie Informationen und Fakten der Verwaltung

Die Schötmaraner Grundschulen haben sich in den letzten Jahren unterschiedlich entwickelt. Am Standort Am Kirchplatz ist die Nachfrage nach Schulplätzen gesunken, an der Grundschule Schötmar Wasserfuhr liegt die Nachfrage regelmäßig oberhalb der Kapazität.

Da es dem gesetzlichen Auftrag entspricht, allen Grundschüler*innen die gleichen Bedingungen und Chancen zu bieten, empfiehlt die Verwaltung die Zusammenlegung der beiden Schulstandorte zu einer Grundschule an einem neuen Standort. Eine Zusammenlegung bietet viele Vorteile hinsichtlich pädagogischer, sozialer, integrativer, wirtschaftlicher und nachhaltiger Gesichtspunkte. Der Rat der Stadt Bad Salzuflen ist der Empfehlung der Verwaltung gefolgt und hat in seiner Sitzung am 22. März 2023 beschlossen:

  • Die Grundschulen Schötmar Wasserfuhr und Schötmar Kirchplatz werden zu einer neuen fünfzügigen Grundschule zusammengeführt.
  • Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Schritte zur Umsetzung anzustoßen und geeignete Standorte für die Errichtung des Neubaus vorzuschlagen.

Im Nachfolgenden möchten wir Sie informieren, welche Gründe aus Verwaltungssicht für diese Zusammenlegung und eine 5-zügige Grundschule sprechen.

PDF-Download: Verwaltungsinformationen zur Zusammenlegung der Schötmaraner Grundschulen

Fak­ten zur fünf­zü­gi­gen Grund­schu­le in Bad Salz­uflen

Grund­schul­cam­pus mit Jahr­gangs­häu­sern

• Seitens des Schulträgers wird die Bauweise in Clustern, angelehnt an den Neubau der Realschule Aspe, favorisiert. So entstünden mehrere kleinere Baukörper mit einem dazugehörigen eigenen Schulhofbereich, in denen jeweils ein Jahrgang untergebracht würde. Es wären mehrere kleine Schulen in einer großen; die Schüler*innen erhielten so einen überschaubaren Rahmen, ihren festen Ort.

• Die bisherige Bauweise („Flur-Schule“) mit nicht nutzbarer Fläche im Flur- und Durchgangsbereich kann der aktuellen Bauweise in Form von Clustern weichen. Hier werden Flurflächen auf das Mindestmaß reduziert bzw. nutzbar gemacht und neue Möglichkeiten und Atmosphären zum Lernen und Lehren geschaffen.

Klas­sen­grö­ße und Leh­rer*in­nen­ver­sor­gung

• Mit einer Klassengröße von 25 Schüler*innen anstatt der bisherigen 28 bzw. 27 Schüler*innen je Klasse (vgl. § 6a VO zu § 93 Abs. SchulG) wird dem Wunsch und Anliegen der Schulleitungen Rechnung getragen, die Klassengrößen zu reduzieren.

• Darüber hinaus entsteht mit einer 5-zügigen Grundschule ein „starker“ Standort. Größere Standorte können Ausfälle und Vakanzen (Lehrkräftemangel) von Lehrkräften besser kompensieren als kleinere Systeme. Eine Zusammenlegung weiterer Standorte ist nicht vorgesehen.

Neu­bau als Chan­ce

• Mit einer Zusammenlegung der beiden Schulstandorte entsteht ein 5-zügiges System in neuen Gebäuden, die von Anfang an anhand der aktuellen pädagogischen Arbeit ausgerichtet werden und darüber hinaus Raum für Innovationen bieten können.

• Ziel ist es hierbei, die unterschiedlichen Lern- und Unterrichtsformen auch mit der Rhythmisierung des Schulalltags (Stichwort Ganztag) in Einklang zu bringen.

• Die Potenziale, die ein Neubau zur Umsetzung von zeitgemäßer Schule und ihrer veränderten Aufgaben mit sich bringen, können für die Grundschule Wasserfuhr, die Grundschule Kirchplatz und die Erich Kästner-Schule genutzt werden (siehe auch Punkt „Synergieeffekte“).

Wirt­schaft­lich­keit ei­ner Sa­nie­rung der Grund­schu­le Was­ser­fuhr

• Erfahrungen zeigen, dass Sanierungen in vielen Fällen deutlich teurer wurden als geplant und erhebliche zeitliche Verzögerungen hingenommen werden mussten.

• Der Rat der Stadt Bad Salzuflen hat am 02.05.2018 beschlossen, den Bau von 4 Grundschulklassen an der Grundschule Wasserfuhr zu realisieren sowie die OGS zu erweitern. Mit Ratsbeschluss vom 22.05.2019 wurde die Verwaltung beauftragt, ein Gesamtkonzept mit Raumprogramm zu erstellen. Ziel war die Erweiterung der Primarstufe um einen weiteren Zug.

• Bei der Prüfung und Erstellung des Raumprogramms der Grundschule Wasserfuhr ging es somit um eine mögliche Aufstockung und Erweiterung, nicht um eine gesamte Sanierung.

• Bereits zum damaligen Zeitpunkt war bekannt, dass die Größe des Verwaltungstrakts zu klein ist, die WC-Anlagen sanierungsbedürftig sind sowie bei einer Sanierung die aktuellen Brandschutzrichtlinien zu beachten seien. Zwischenzeitlich haben sich die Voraussetzungen und Bedarfe geändert (Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026, veraltete und belastete Trinkwasserleitungen, die unterhalb der Bodenplatte verlaufen und so
nicht sanierbar sind), so dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich erscheint. Frühere Kostenschätzungen sind nicht mehr aktuell, da die Baukosten seitdem enorm gestiegen sind.

Syn­er­gie­ef­fek­te

• Der Schulstandort Kirchplatz wird durch die Nachnutzung der ebenfalls stark sanierungsbedürftigen Erich Kästner-Schule erhalten.

• Die Anzahl der erforderlichen Neubauten reduziert sich von 2 (Grundschule Wasserfuhr und Erich Kästner-Schule) auf 1 („Grundschule Schötmar-Ehrsen-Breden“).

Zu­sam­men­le­gung als Neu­start

• Die beiden Grundschulen haben sich in den letzten Jahren, unabhängig von der pädagogischen Arbeit, unterschiedlich entwickelt. Am Standort Kirchplatz ist die Nachfrage nach Schulplätzen gesunken, an der Grundschule Schötmar Wasserfuhr liegt die Nachfrage regelmäßig oberhalb der Aufnahmekapazität.

• Der Einzugsbereich der Grundschulen Kirchplatz und Wasserfuhr ist so groß, dass sich die Zusammensetzung der Klassen verändern würde und Kinder unterschiedlicher Herkunft gemeinsam lernen und aufwachsen können. Eine soziale Abkapselung zu verhindern, ist schließlich Aufgabe
und Herausforderung für Politik und kommunale Verwaltung. Praxisbeispiele zeigen, dass bei einer vorhandenen negativen Wahrnehmung einer Schule erhebliche Anstrengungen in einen Schulstandort erforderlich sind, um dauerhaft eine Änderung herbeizuführen.

• Die schwierige Lage der Grundschule Kirchplatz und die soziale Isolation lösen sich durch ein Zusammenbringen auf.

• Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für die Schüler*innen der jetzigen Grundschule Wasserfuhr und der Grundschule Kirchplatz wird durch die Zusammenlegung hergestellt.

Stand­ort der neu­en Grund­schu­le

• Aktuell werden verschiedene Grundstücke in Schötmar untersucht.

Kur­ze Bei­ne – kur­ze We­ge

• Die Verwaltung befürwortet grundsätzlich das Prinzip „Kurze Beine – kurze Wege“. Dieses findet in der Praxis für Kinder an den Grundschulen der Stadt Bad Salzuflen zu wenig Berücksichtigung. Gerade in den unteren Jahrgängen
werden Kinder von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht, auch wenn die Familien in unmittelbarer Nähe wohnen.

• Der Schulweg wird sich mit einer Zusammenlegung der Standorte für einige Schüler*innen verändern. Insgesamt liegen die Grundschule Wasserfuhr und die Grundschule Kirchplatz 1700 m Luftlinie voneinander entfernt. Einige Schüler*innen haben dann einen Anspruch auf Schülerbeförderung, was den individuellen Bringverkehr senken wird.

Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung

• Ab dem Schuljahr 2026/27 ergibt sich ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grundschulkinder.

• Die Veränderungen von einer Halbtagsschule zu einer Grundschule mit Ganztagsangebot stellt die Schulen und Schulträger vor neue Herausforderungen. Es werden Raumressourcen bzw. multifunktionale Raumnutzungen erforderlich sein, um den ganztägigen Schulalltag zu meistern.

• Im Rahmen der Entwicklung des Raumprogramms für einen Neubau können auch hier die erforderlichen Ressourcen mitgeplant werden. Dies führt dazu, dass keine zusätzlichen Anbau-/Ausbaumaßnahmen erforderlich werden und die Offene Ganztagsschule als ein gemeinsames System baulich umgesetzt werden kann. Mit der neuen räumlichen Organisation und ihrer Gestaltung können wichtige Veränderungsimpulse für die heutige zeitgemäße Praxis gesetzt werden.

Jetzt die Wei­chen stel­len für vie­le Jahr­zehn­te

• Mit dem geplanten Neubau einer 5-zügigen Grundschule ist eine Weichenstellung für die Schullandschaft Bad Salzuflens und für die Lernbedingungen von Grundschüler*innen für die nächsten Jahrzehnte möglich.

• Es entsteht ein neuer, attraktiver Schulraum für etwa 1/3 der Grundschüler*innen in Bad Salzuflen.

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Portrait Katja Mönnigmann-Steinbeck , © Stadt Bad Salzuflen
Stadt Bad Salzuflen | Fachbereich Jugend, Soziale Dienste, Schule
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32105 Bad Salzuflen
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